Auch wir in der Jugend Brassband Quickborn wurden gezwungen auf unsere Proben und die vielen geplanten Auftritte zu verzichten. Aber statt Euch jetzt davon zu berichten, was wir in den vergangenen Monaten alles verpasst haben, was ausfallen musste und wie viele Übungsabende wir wohl doch alleine zuhause verbracht haben, konzentrieren wir uns lieber auf die neuen, kreativen Möglichkeiten und Einfälle, die uns 2020 geboten hat.
Bevor wir aber beginnen, noch einmal etwas zu mir. Für diejenigen unter Euch, die mich noch nicht kennen oder besser gesagt in den letzten Jahren noch keinen Jahresbericht von mir gelesen haben: Ich bin Julia und spiele seit September 2009 in der Brassband Querflöte.
In den ersten beiden Monaten diesen Jahres waren wir mit unseren Gedanken ganz bei den letzten Vorbereitungen für unser Konzert, das im März stattfinden sollte. Neben den zwei regulären Übungsabenden pro Woche organisierten wir weitere Proben am Wochenende, um unter anderem die Situation vor Ort im Artur-Grenz-Saal zu testen und uns optimal für unseren großen Auftritt vorzubereiten.
Anfang März fand dann der Abschluss der Leistungslehrgänge der SVSH statt, an denen wir zu fünft aus unserem Verein teilgenommen hatten. Im Rahmen eines Konzerts konnten wir dort zusammen mit den anderen Teilnehmern die Stücke präsentieren, die wir während des halben Jahres eingeprobt hatten und erhielten alle eine Urkunde für den bestandenen Lehrgang. (von Heike eingefügt, weil sich Julia nicht selber loben mag … Julia hat dort gemeinsam mit Sophie den C1 Lehrgang (Orchesterleitung) erfolgreich bestanden… Gratulation und wir sind sehr stolz darauf!!!)
Keine Woche später war plötzlich alles anders. Wer hätte schon damit gerechnet, dass wir wenige Tage vor dem Konzert alles absagen mussten und von heute auf morgen nicht einmal mehr proben durften? Wir konnten froh sein, dass wir mit dem Übungswochenende für unsere Anfänger im Februar wenigstens für die Jüngsten noch ein Highlight dieses Jahr ermöglichen konnten. Aber apropos Anfänger. Die neue Situation erforderte spontan sehr viel unserer Kreativität. Da wir uns ja alle nicht mehr persönlich treffen durften, versuchten wir Ausbilder schnell Alternativen zu entwickeln. In den nächsten Wochen gab es die Möglichkeit Instrumente aus unserem Raum im DBG für das Üben zuhause abzuholen. Zudem entstanden eine ganze Menge Übungsaufgaben, die wir per Email verteilten. Auch machten wir vor digitalem Unterricht nicht Halt und so wurden Zoom, WhatsApp und Co unsere neuen Probenräume für Einzel- oder Gruppenunterricht. Dabei habe ich sogar festgestellt, dass dieser Unterricht per Videochat sogar auch Vorteile hat, wenn man sich auf einmal für jedes Kind einzeln Zeit nimmt und sie so individuell fördern und fordern kann. Trotzdem ersetzt das natürlich nicht das gemeinsame Musizieren, die Klangqualität und einfach mal etwas anderes zu sehen, als seine eigenen vier Wände.
Umso schöner war dann die Nachricht kurz vor den Sommerferien, dass wir uns wieder im Freien vor dem DBG treffen konnten, natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln. Nach den knapp drei Monaten Pause war es schon fast ungewohnt alle wiederzusehen. Leider waren wir durch die Outdoorproben auch sehr wetterabhängig und so kam es doch das ein oder andere Mal vor, dass uns der Regen einen Strich durch die Rechnung machte. Nach den Ferien durften wir uns unter Abstand sogar wieder in größeren Räumen treffen, was aufgrund der sinkenden Temperaturen und der früheren Dunkelheit auch ganz Gelegen kam.
Im September stand unsere Anfängerwerbung wieder vor der Tür. Auch hier mussten wir uns etwas Neues einfallen lassen, da das übliche Verteilen von Flyern während des Eulenfestes ja dieses Jahr ausfiel. Da es die Beschränkungen zu diesem Zeitpunkt zuließen, planten wir Auftritte im Forum und vor Famila und hatten dadurch doch einmal dieses Jahr die Möglichkeit unsere Uniform aus dem Schrank zu holen. Am Ende kamen knapp 30 Interessierte Jugendliche mit ihren Eltern zu unserem Tag der offenen Tür und meldeten sich für ein Instrument an. Nachdem sie zwei Mal in ihrer neuen Gruppe üben konnten, kam es so wie es kommen musste. Der neue Lockdown-Light hat uns Ende Oktober zurück zu digitalen Alternativen geführt. Aber was im Frühling schon gut funktionierte, wird nun auch wieder von vielen gerne angenommen. Daher bleiben wir auch jetzt positiv gestimmt und hoffen, dass wir uns im neuen Jahr bald alle wiedersehen können.
Im Namen aller Mitglieder wünsche Ich Euch ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr 2021.
Eure Julia (Missal)
Rückblick 2020
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- Geschrieben von Holger Heinke